Alternative Medizin: Was man zur Heilpraktiker-Zusatzversicherung wissen sollte –
Patienten in Deutschland setzen immer häufiger auf Naturheilmethoden. Heilpraktiker, Ärzte und Osteopathen können hier mittlerweile eine Vielzahl anerkannter Verfahren einsetzen, welche die Schulmedizin ergänzen. Der Haken für gesetzlich Versicherte: Die Kosten alternativmedizinischer Leistungen werden von den Krankenkassen nur sehr begrenzt oder überhaupt nicht übernommen, den Großteil müssen die Patienten selbst tragen.
Was leisten Heilpraktiker-Zusatzversicherungen?
Mit einer privaten Ergänzungsversicherung können gesetzlich Versicherte die Kosten alternativer Behandlungsmethoden reduzieren. Der Leistungsumfang hängt von Anbieter und Tarif ab. Meist übernimmt eine Heilpraktiker-Zusatzversicherung einen Teil der Kosten für Naturheilverfahren, die im sogenannten Hufelandverzeichnis oder im Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker (GebüH) enthalten sind. Die Zusatzversicherung Alternative Medizin 300 der Nürnberger Versicherung zum Beispiel trägt 80 Prozent der Kosten von Naturheilbehandlungen bis zu einem Gesamtbetrag von 300 Euro pro Kalenderjahr. Weiterhin gibt es Leistungen für Vorsorgeuntersuchungen, Schutzimpfungen sowie für ambulante und stationäre gesetzliche Zuzahlungen. Unmittelbar ab Versicherungsbeginn kann man die versicherten Leistungen in Anspruch nehmen. Mehr Infos gibt es unter www.nuernberger.de. Die Zusatzversicherung erstattet auch Kosten für Arznei-, Verband- und Heilmittel sowie Laboruntersuchungen.
Hufelandverzeichnis und die GebüH führen unter anderem folgende alternative Verfahren auf:
– Akupunktur: Sie kann bei Gelenk-, Rücken-, Kopfschmerzen oder auch Nervenschmerzen helfen, ebenso bei Stress und Depressionen.
– Ayurveda: Die traditionelle indische Heilkunst richtet sich nach einer eingehenden Untersuchung auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten aus. Sie beinhaltet medikamentöse, diätetische und physikalische Maßnahmen, die eine Wiederherstellung der Gesundheit einleiten und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren sollen.
– Blutegeltherapie: Sie wird etwa bei entzündeten Wunden zur schnelleren Wundheilung genutzt.
– Homöopathie: Als eine der bekanntesten alternativen Heilmethoden will sie mit ihren Mitteln – Globuli, Tropfen und Tabletten – die Selbstheilungskräfte des Patienten stimulieren.
– Massagen: Im Hufelandverzeichnis sind unter anderem die Ganzkörpermassage, die Fußreflexzonenmassage, Lymphdrainagen und Heilmassagen aufgeführt.
– Osteopathie: Sie kann zum Beispiel Blockaden in den Systemen des Körpers lösen.
– Traditionelle chinesische Medizin (TCM): Sie wird etwa bei Allergien, Asthma, Knie-Arthrose, Bluthochdruck, Schulterschmerzen, Hautkrankheiten und vielem mehr eingesetzt.
Foto: djd/Nürnberger Versicherung/Getty Images/AJ Wattamaniuk